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Seewinkel / Neusiedlersee 2024


1. Tag

Auf dem Weg in den Seewinkel kamen wir an Eisenstadt, der Hauptstadt des österreichischen Bundeslandes Burgenland vorbei. Wir starten bei 26°C unseren Spaziegang durch die „kleinste Großstadt der Welt“. Der Schlosspark ist wirklich sehenswert. Beim Schlendern durch das ehemalige Judenviertel zum Landesmuseum und danach durch die Fußgängerzone zum Dom (Messe, deshalb keine Besichtigung) sammeln wir die ersten Eindrücke.

Nach einer Stunde fahren wir weiter nach Podersdorf am Neusiedler See, wo wir beim Seewirt unser Quartier beziehen. Wir gönnen uns eine kurze Auszeit auf dem Zimmerbalkon mit Blick auf den Neusiedler See. Gegen 15 Uhr machen wir uns auf Erkundungstour. Es ist brütend heiß, 26°C, und das Anfang April. Wir entdecken eine Pizzeria, die wir uns mal fürs heutige Abendessen merken, dann schlappen wir auf der Seestraße zurück zum Hotel, wo wir uns auf der gut besuchten Hotelterrasse ein Radler und einen weißen Spritzer gönnen.  Anschließend ist Zimmerstunde angesagt und ich drehe noch eine Runde im Schwimmbad. Kurz nach 18 Uhr verpassen wir Strombulli (E-Auto) das Abendessen an einer nun freien Ladestelle gegenüber des Hotels und schlendern dann weiter zu unserem Abendessen. Die Luft ist nun angenehmer. Auf der Terrasse des Restaurants blinzeln wir mit der Sonne um die Wette.  Gut gesättigt gehen wir danach am See entlang zurück zum Hotel und machen jede Menge Aufnahmen vom Sonnenuntergang. Um 21 Uhr hat es immer noch 22°C.


2. Tag

Nach einem ausgiebigen Frühstück fahren wir nach Illmitz ins Nationalparkzenrum, wo wir sehr freundlich über alle Wandermöglichkeiten informiert werden und Unterlagen dazu erhalten. Wir entschließen uns für die Umrundung der „Langen Lacke“. Die Wanderung beginnt am Wanderparkplatz zwischen Apetlon und Wallern. Bretteleben geht es durch die Steppe. Aussichtstürme und –Punkte ziehen sich am Weg entlang. Die Vögel sind ziemlich „schüchtern“ und halten Abstand von uns oder verstecken sich sogar vor uns. Graugänse und ganz in der Ferne zwei Großtrappen (?) entdecken wir aber doch, ätsch. Auch zwei Rehe sehen wir in ziemlicher Entfernung am Rand der Lacke und ein Hase versteckt sich im Schilf. Es ist ziemlich schwül bei 28°C, aber der Wind kühlt zum Glück ein wenig. Was fürs weniger Schwitzen gut ist, lässt jedoch die Pollenallergie jubeln. So niesen und jucken wir durch die Gegend. Die Sonnenkappen und Sonnencreme können wir trotz bewölktem Himmel gut gebrauchen.

Nach der Wanderung machen wir noch einen Stopp in Illmitz (City). Bevor es uns ins Cafe zieht, besichtigen wir noch die Ortskirche mit ihrem alten und sehr schönen neuen Gebäudeteil. Die modernen Glasfenster sind eine Wucht. Eine Wucht sind auch das anschließende Eis und die Kardinalsschnitte.


Weiter geht es die Seestraße mit dem Auto entlang zum Strand von Illmitz. Hier legt auch die Radfähre zur anderen Seite des Neusiedlersees nach Mörbisch an. Auf dem Rückweg halten wir nochmals für einen Fotostopp, dann geht’s zurück ins Hotel wo wir uns gleich mal unter die Dusche werfen. Um 18 Uhr wollen wir bei einer Mühlenführung teilnehmen und nachher im Hotel essen. Die Gaststätten sind aktuell sehr „eingeschränkt“ geöffnet. Also de facto nur von Freitag bis Sonntag. Und auch der Tourismus scheint sich momentan nur aufs Wochenende zu konzentrieren. Die Mühlenführung lohnte sich. Um 17:50 Uhr kam Sigrid auf dem Elektroroller angedüst und führte uns um Punkt 18 Uhr durch die Podersdorfer Mühle, die vom Mühlenverein betreut wird. Es war wirklich interessant und eigentlich müsste man die Führung öfter machen, um sich alles zu merken. Wir hatten eine exklusive Führung nur zu zweit. Top. Um 18:45 Uhr düsten wir zurück zum Hotel, denn die Küche schließt im April um 20 Uhr. Wir hatten ein romantisches Abendessen auf der Hotelterrasse mit inkludiertem Sonnenuntergang.


3.Tag

Auch dieser Tag beginnt wieder mit Sonnenschein und einem sehr guten Frühstück. Gut gestärkt wagen wir uns in die „Hölle“. So heißt ein Ortsteil von Illmitz. Strombulli holpert die letzten Meter auf unbefestigter Straße dahin bis er bei einem Bauernhof abgestellt wird. Entlang der Lacke führt der Radweg B20, den wir jedoch per pedes zurücklegen. Die Vogelsichtungen sind recht dürftig. Unterwegs stoßen wir dafür auf zwei Ornithologen, die mit ihren langen Objektiven nicht zu übersehen sind. Das Weingut „Zur Hölle“ ist auch eine beliebte Buschenschänke für die Radfahrer, aber das ist uns jetzt definitiv zu früh.

Um 11:15 Uhr sind wir wieder beim Auto und fahren weiter zum Zicksee bei St. Andrä. Der Wasserstand ist hier schon ziemlich abgesunken. Auf einer Gänseblümchenwiese entdecken wir jede Menge scheuer Ziesel, die flugs in ihre zahlreichen Löcher verschwinden, wenn wir ihnen zu nahe kommen.

Die Umrundung des Sees schenken wir uns und fahren weiter nach Frauenkirchen. Die barocke Basilika prägt hier das Ortsbild. Sehenswert ist auf jeden Fall der Verkaufstisch mit „Weihwasser in Tuben“ in der Kirche. Das Weihwasser ist kostenlos, für die Tube wird eine Spende von 3 Euro erbeten.

Um 14:30 Uhr sind wir wieder im Hotel und nutzen den Balkon. Da ich mein Wanderpensum noch nicht erfüllt habe, schlüpfe ich nochmals in die Turnschuhe und wandere mit Foto am Südstrand entlang. Der Campingplatz ist leider nur für Gäste passierbar und so wandere ich auf der Straße weiter bis zur „Wüste“. So heißt ein Parkplatz dort. Ein paar Meter weiter und ich wäre auf der anderen Seite der „Hölle“ angekommen. Auf dem Rückweg schwitze ich mal wieder beim Leuchtturm vorbei. Danach ist auch für mich Zimmer- und Beautystunde angesagt. Unser Auto bekommt nochmals einen kleinen Imbiss, weil die Ladesäule gerade frei ist und wir gehen zum Abendessen in „Jupps Bierstüberl“. Um 20 Uhr hat es immer noch 22°C. In der Nacht kommt kommt starker Wind auf.


4.Tag

Nach der stürmischen Nacht weckt uns ein frischer Wind bei 9°C. Heute steht wetterbedingt keine Wanderung auf dem Plan. Nach dem Frühstück machen wir uns bei windig-stürmischen 11°C auf nach Schloss Halbturn. In Halbturn muss ich aber vorher noch die Tschardaken (hölzerne Maisspeicher) fotografieren.


Um 9:45 Uhr sind wir beim Schlosspark mit seinen mächtigen, alten Bäumen. Auf Grund des straken Windes sind wir vorsichtig und versuchen keinen herabfallenden Ast abzubekommen. Eigentlich wollten wir das Schloss besichtigen, aber den Eingang finden wir nicht. Na gut, dann bleibt es eben bei einem kurzen Blick in die Schlosskirche im Park bevor es weiter nach Mönchhof ins Dorf-Museum geht. Hier wurde ein ganzes Dorf mit Werkstätten von Handwerksberufen und sogar einer Kirche in Privatinitiative nachgebaut. Unbeschreiblich, was hier auf die Beine gestellt wurde. Gegen 12:30 Uhr lassen wir uns aus dem Freilichtmuseum herauswehen und fahren weiter nach Gols.

Wir fahren zurück ins Hotel. Und heute habe selbst ich keine Lust mehr auf windige Wanderungen. Das Auto bekommt noch ein paar Tropfen Strom für die morgige Heimfahrt und wir machen uns nochmals auf den Weg zum Abendessen in die Pizzeria. Wetterbedingt sitzen wir dieses Mal im Lokal und lassen uns das Abendessen schmecken. Der Wind wühlt den See richtig auf und nur die Skitesurfer haben heute ihr Vergnügen in der „braunen Lacke“.

 


5. Tag

Heute geht es wieder nach Hause. Wir haben Glück, dass die Sperre der Autobahn nach dem Knoten Schwechat schon wieder aufgehoben ist, als wir dort ankommen und können so Wien, wie geplant, umrunden. Das Wetter ist heute wieder wunderschön. Strombulli bekommt bei Kloster Melk und später nochmal am Mondsee seine „Mahlzeit“. Wir sind um 15:45 Uhr wieder zu Hause. Elektrisch dauert’s halt doch ein bisserl länger, aber wir haben ja Zeit.

 


Tipps:

  • Die Burgenland-Card: damit hat man im Regionalverbund (ÖPNV) kostenlose Fahrt und teilweise kostenlosen oder verbilligten Eintritt, man erhält sie bei vielen teilnehmenden Beherbergungsbetrieben kostenlos.
  • Das Naturschutzzentrum Illmitz: hier erhält man kostenloses Infomaterial und wirklich gute Wandertipps.