· 

Mailand 2017

Mein Weihnachtsgeschenk 2016 von Franz war eine Reise nach Mailand. Und die wollte am 21.03.2017 eingelöst werden. Die  S-Bahn brachte uns am Vormittag zum Flughafen und dann hoben wir pünktlich mit Air Dolomiti nach Mailand ab. Der Flug über die Alpen ist immer schön, selbst wenn das Wetter nicht ganz so hervorragend ist. Die schneebedeckten Gipfel haben wir jedenfalls gesehen.

 

Unser Gepäck und wir landeten pünktlich in Mailand Malpensa. Dort machen wir uns zunächst auf die Suche nach dem Infostand, wo wir unsere Mailand VisitorCard abholen. Leider ist der Bus-Shuttle zwischen Flughafen und Innenstadt nicht im normalen Tagesticket enthalten. Also heißt es zunächst noch das Busticket (hin und retour für 14€) lösen. Dann raus zum Bus, das Gepäck rein und ab geht die Post. Der Flughafen ist ca 40 km außerhalb Mailands und die Fahrt dauert eine knappe Stunde bis zur Stazione Centrale. Dort stehen wir dann wieder erst mal mit unserem Gepäck und suchen eine Information. Gefunden. Die Dame verweist uns an die Metro-Information, dort könne man uns die beste Verbindung zu unserem Hotel sagen. Dann also auf zur Metro und diese Information gesucht. Mit einigen Anlaufschwierigkeiten finden wir sie. Der "freundliche" Metro-Auskunfts-Beamte schnauzt uns an und auf unsere Rückfrage erhalten wir die Auskunft nochmals lauter. Danke! Danach informieren wir uns selbst nochmals am Übersichtsplan und da Franz sich auch schon zu Hause ein bisserl schlau gemacht hat, fahren wir erst mit der Metro bis Lanza und steigen dort in die Tram 19 um. Die Trambahn ist ziemlich betagt und rüttelt uns durch die Gegend. Und 45 Minuten später sind wir auch schon eine Station zu weit gefahren. Jetzt aber raus und die kurze Station zu Fuß mit dem Rollkoffer zurück. Hurra, wir finden das Hotel Radisson Blu Milano.

 

Nach kurzer in Besitznahme des Zimmers traben wir mit leichtem Foto-Film-Gepäck wieder zur Tram und zurück geht es in die Innenstadt. Als erstes steuern wir - wie die meisten Touris - den Dom an. Er ist weder zu übersehen noch zu verfehlen: riesig und mit vielen Menschen drum herum. Für morgen haben wir uns bereits per Internet Karten für die Dom- und Domterassenbesichtigung besorgt. Das scheint eine gute Entscheidung gewesen zu sein, denn die Dombesucher stehen an der Kasse Schlange. Hoffen wir mal, dass das Wetter morgen besser ist, denn heute ist es grau in grau und wir sind froh, dass wir die warmen Jacken an haben. Wir umrunden zunächst den Dom und fotografieren natürlich auch schon mal vorsorglich. Wer weiß, ob der Dom morgen noch so aussieht wie heute. Aber nicht nur Fotos vom Dom werden gemacht, auch die blühenden Magnolien und die Einkaufspassage "Galleria Vittorio Emanuele II" liefern interessante Motive. In der Einkaufspassage begutachten wir die Schaufenster der Luxusmarken, die Leute, die mit kleinen Shoppingtüten herumtrippeln und die Touris, die - wie wir - die anderen begutachten.

Am anderen Ende der Galleria steht man auch schon fast direkt vor der Mailänder Scala. Das Gebäude ist von außen her etwas enttäuschend und von innen her besichtigen wir es nicht. Irgendwie haben wir langsam auch Hunger und es gibt doch tatsächlich Lokale in der Gegend.

 

Wenn ein Lokal schon "Papa Francesco" heißt, dann muss es doch gut sein. Wir also rein in das gemütliche kleine Restaurant, wo der Patrone mit grüner Brille hinter dem Tresen steht. Wir werden gleich bedient und das Essen ist wirklich sehr gut. Franz wählt in Parmesan flambierte Nudeln, weil das nicht nur gut schmecken soll sondern sich auch auf dem Film gut macht. Auch meine Pizza ist sehr gut und der Rotwein dazu schmeckt uns beiden. So gestärkt ziehen wir noch ein wenig durchs nächtliche Mailand, bevor wir uns wieder mit der Tram zum Hotel bringen lassen. dieses Mal steigen wir an der richtigen Haltestelle aus.


Wir haben gut geschlafen und genehmigen uns ein ordentliches Frühstück. Der Rezeptionist versorgt uns noch mit einem Stadtplan, in den er auch noch Tipps zur Besichtigung, zum Essen, Einkaufen und für Rückfahrtsmöglichkeiten mit Bus und Tram einzeichnet. Danke, das ist wirklich nett. Danach heißt es wieder auf zur Tram, die uns heute bis zur Haltestelle "Arena " bringt. Wir durchschlängeln den Parco Sempione, besichtigen das Castello Sforzesco von außen und werden von einem Afrikaner belästigt, der mir unbedingt ein geknüpftes Armband "schenken" will. Die Polizei ist schnell zur Stelle und löst den Zwischenfall.

Wir setzen unser Besichtigungsprogramm ohne weitere lästige Störung fort. Die Domterrassen warten auf uns. Der Himmel ist zwar weiterhin ziemlich grau, aber wenigstens regnet es nicht. Es stehen wieder lange Schlangen beim Dom und an den Kassen an. Wir dürfen mit unserem vorbestellten Ticketvoucher zum Gruppenschalter und erhalten dort ziemlich schnell unser Ticket. Hm, was machen wir nun, beim Dom anstellen oder erst dem Dom aufs Dach steigen? Wir entschließen uns für Letzeres. Und gut ist's, denn beim Aufstieg zum Dom, steht niemand an. Zunächst werden wir und unsere Taschen gefilzt, dann dürfen wir im Domturm über viele Stufen hinauf. Mir ist nicht mehr kalt, als wir oben ankommen.

Der Ausblick ist überwältigend: 135 Türmchen und über 3500 Statuen erwarten uns am Domdach. Einfach unbeschreiblich. Kein Wunder, dass ich da aus dem Fotografieren nicht mehr herauskomme. Nach gut einer Stunde und vielen Fotos später, machen wir uns wieder an den Abstieg.

Da es Mittag ist, hat sich die Anstellschlange beim Dom aufgelöst und nach einer weiteren Kontrolle, bei der meine Fototasche noch intensiver untersucht wird, sind wir nun auch im Inneren des riesigen Doms. Hohe Pfeiler, leuchtende Glasfenster, Marmormuster am Boden, eine Vielzahl an Kapellen , Statuen und und und ...man weiß gar nicht, wohin man zunächst schauen soll. Wen's interessiert: der Bau für den Dom wurde von Bischof Antonio da Saluzzo 1386 iniziiert und bis zur Fertigstellung dauerte es ca 600 Jahre. Auch Napoleon hat finanziell mitgewirkt, da er in diesem Dom zum König von Italien gekrönt werden wollte, was dann auch geschah.


Nach diesemr kulturellen Ausflug wollen wir uns einen Aperitif im Mercato Duomo auf der Terrasse genehmigen. Den Eingang zu diesem Restaurant finden wir erst im zweiten Anlauf. Zunächst kommen wir nämlich über den Hintereingang, werden auf die andere Seite geschickt und dürfen dann endlich auf der sonnigen Terrasse Platz nehmen. Der Blick auf den Dom ist fantastisch. Dieses Ambiente lassen sich die Betreiber aber auch ordentlich bezahlen (ein Aperitif = 13€). Mein Negrino und Franzs Campari-Orange schmecken "nicht schlecht" ;-).


Beschwingt geht's danach weiter. Jetzt darf's wieder was Kulturelles sein z. B. die Kirche San Maurizio al Monasterio Maggiore am Corso Magenta, 15. Diese Kirche aus dem 15. Jahrhundert ist wirklich ein Kleinod. Sie ist auf und auf mit Fresken geschmückt und wird auch als die "Sixtinische Kapelle" von Mailand bezeichnet. Wirklich sehenswert! Danach fahren wir zurück ins Hotel.

Am nächsten Tag ist das Wetter auch mehr grau als sonst was. Zunächst besichtigen wir den Cimitero Monumentale. In Mailand hieß es früher, wer etwas auf sich hält hat eine Loge in der Oper, eine Sitzbank im Dom und ein Grab auf dem Cimitero Monumentale. Und tatsächlich findet man hier seit 1866 alle möglichen und unmöglichen "Letzten Ruhestätten" in Form von Mausoleen, Statuen, und Kunstwerken.

Anschließend werfen wir einen feuchten Blick - es regnet - auf das moderne Mailand mit seinen Hochhäusern und fahren dann mit der Metro zur Porta Genova. Von dort aus machen wir uns wieder zu Fuß auf den Weg. Entlang der Kanäle in Naviglio finden wir das romantische, malerische Mailand mit kleinen Cafés und Restaurants. Im Café "Sofa" wärmen wir uns bei Cappuccino und Croissant auf, schlendern danach ein bisserl durch das Viertel und machen uns dann auf den Rückweg Richtung Dom. Unterwegs laufen uns noch zwei Kirchen vor die Linse und ein bisschen Shopping darf's auch noch sein - allerdings nicht im Nobelviertel.Das Wetter ist ziemlich bescheiden und so beschließen wir mal wieder kurz ins Hotel zu fahren und unsere Einkäufe dort zu deponieren. Bei der Rückfahrt gibt es einen Stau, die Tram kann nicht weiter und dank unseres Plans aus dem Hotel kennen wir ja ein alternatives Verkehrsmittel , das uns zum Hotel bringen kann. Der Bus brettert ziemlich schnell durch die Gegend und wir benutzen freiwillig die Haltegriffe. Wir finden sogar die richtige Haltestelle, an der wir aussteigen müssen und sind mächtig stolz auf uns.


Nach kurzer Zeit im Hotel bringt uns die Tram und Metro wieder zur Porta Genova und von dort aus machen wir uns auf Restaurantsuche zum Abendessen. In einem von Einheimischen gut besuchten Bier-Pizza-Lokal werden wir fündig und lassen den Tag bei Nudeln, Risotto, Wein und einer Nachspeise ausklingen. Schön war's.

Heute geht die Reise wieder nach Hause. Nach dem Frühstück verlassen wir das Hotel, wo wir noch eine Tourismuspauschale von 5€ pro Tag und Person "spenden" dürfen. Die Koffer werden wieder in die Tram gehievt , aus der Tram gehievt, runter zur Metro gebracht, von der Metro wieder raufgetragen (Rolltreppen gehen nämlich in Mailand meist nur nach unten) und dann zum Flughafenbus gerollt und im Gepäckfach verstaut. Uff - geschafft. Wir sitzen im Bus, der uns nach Mailand Malpensa, Terminal 1 bringt.

 

Fazit:

 

Mailand hat uns gefallen und ist auf jeden Fall eine Reise wert.