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Reunion 2016

Montag, 26.09.2016

Unser Sommerurlaub beginnt heuer Ende September. Es geht auf die Südhalbkugel nach La Réunion. Wir hatten ja schon lange vor, dieses französische Übersee-Departement zu besuchen und heuer setzen wir diesen Traum wirklich um. Leider können wir nicht direkt von München aus unser Ziel ansteuern, denn was so ein richtiges französisches Departement ist, das will von Paris aus erobert werden. Also heißt es erst mal mit der Lufthansa von München nach Nordwesten bis CDG und von dort aus 9537 km mit Air Austral wieder nach Südosten bis Saint Denis auf Réunion.

In Paris kommen wir im Terminal 1 an und müssen von dort zu 2C. Vorsichtshalber fragen wir noch eine rumlaufende Stewardess nach dem Weg. Mit dem Terminalshuttlezug CDGVAL kommen wir problemlos zum Terminal 2 und ab dann geht es immer der Nase nach zum Terminal 2C.

Lange brauchen wir nicht mehr zu warten, der Transfer mit den diversen Sicherheitschecks hat doch ziemlich lange gedauert. Zum Glück hatten wir knappe 2 Stunden Zeit. Für unseren Sitzplatz (39 E/F) bekommen wir auch eine mehrfache Wegzuweisung. In dem riesigen Vogel könnte man sich sonst schon verlaufen. Der Flieger ist ziemlich voll besetzt. Das gesamte Boarding dauert eine knappe Stunde. Pünktlich um 19:30 Uhr fliegen wir in die Nacht weg.

Wir sind ziemlich eingequetscht und von Füßeausstrecken ist keine Rede. Nach dem Abendessen versuchen wir so gegen 22 Uhr zu schlafen. Schlafbrillen, Ohrstöpsel, Überziehsocken, eine Decke und Kissen bekommen wir von Air Austral (der Fluglinie von Réunion), aber trotz dieser Utensilien verbringen wir eine wenig schlafintensive Nacht. Mal weiß man nicht, wie man sich hinsetzen soll, dann zwickt’s im Kreuz oder im Nacken und selbst meine „langen“ Beine wissen nicht wohin. So richtig langstreckentauglich sind wir wohl beide nicht. Auch diese Nacht geht vorbei und nach einem beengten Frühstück geht der Flieger auch schon in den Landeanflug über. Hurra, Réunion wir kommen.

Dienstag, 27.102016

Ui, auch unser Gepäck ist mit uns gelandet. Wir stapfen froh in die Ankunftshalle und halten nach der Reisevermittlung Ausschau. Hm, hier ist sie nicht. An der Information sagt man uns, die Vermittlung „Connection“ sei außerhalb des Flughafens auf der anderen Seite. Man braucht ja nur reden mit uns und schon finden wir sie. Aureli informiert uns äußerst freundlich auf Deutsch und mit 2 Flaschen Wasser als Willkommensgeschenk geht es weiter zu Europe Car. Auch hier erhalten wir bald unseren Leihwagen für die Rundreise (Peugeot 308, weiß, EF 420 EK und nigelnagelneu). Das Gepäck ist verstaut, das Navi (unser eigenes) aktiviert – dann kann es also los gehen. Auf einer gut ausgebauten Straße (Route Nationale) kommen wir nach Saint André. Hier wollen wir uns einen Tempel „Le Colosse“ anschauen.


Danach und nach den ersten Blumenfotos geht es weiter über das Tal von Salazie nach Hell Bourg. Unser Hotel finden wir gleich, der Ort ist nicht sonderlich groß. Als erstes genehmigen wir uns eine Dusche in unserem Zimmer, das in einem netten kreolischen Haus untergebracht ist. Wir versuchen, unsere Klamotten zu sortieren und danach treibt der weibliche Part unserer Reisegruppe zur Ortserkundung. Ein kleiner Spaziergang zu den verfallenen Thermen und durch die Ortschaft steht auf dem Plan. In der Information lassen wir uns erklären, was es alles zu sehen gäbe, entschließen uns dann aber doch erst mal, einen Kaffee zu trinken. Ein nettes Hinterhof-Gartenlokal haben wir uns ausgesucht. Das Lokal ist urig: Der „Chef“ harkt gerade ein neues Blumenbeet um, die Chefin mit weißer Haarmütze lässt sich stolz fotografieren und die Tochter bringt uns nach geraumer Zeit doch noch unseren Kaffee (2€ pro Person, das ist ok). Auf dem Heimweg stocken wir jetzt erst mal unseren Wasservorrat auf und dann geht es zurück in Zimmer.

Es ist mittlerweile 17:15 Uhr, Wolken ziehen über die steilen und bewaldeten Berghänge und im Zimmer ist es nun relativ kühl. Die Reiseplanung für morgen steht noch an und ansonsten warten wir mal gespannt, was es heute Abend um 19:00 Uhr zum Essen geben wird. Naturgemäß kann Frau nicht so lange warten und geht nochmal auf Erkundungstour – natürlich mit Kamera. Gleich um die Ecke bei unserem Hotel stoße ich auf das Herrschaftshaus Folio, das tagsüber für 5€ besichtigt werden könnte. Dann noch ein Stück die Straße runter und wieder rauf und über eine andere Straße zurück zum Hotel und ich bin wieder auf unserem Zimmer bevor es restlos finster wird.


Mit unseren Sweatern gehen wir pünktlich um 19:00 Uhr zum Abendessen. Und na klar doch, an einer langen Tafel sitzt eine Deutsche Wandergruppe. Die Tische sind nett rot-weiß eingedeckt und eine freundliche junge Bedienung erzählt uns in einem Wortschwall, was es heute zu essen gibt. Ich verstehe nur hin und wieder was und weiß de facto nicht, was wir bestellen. Ich versuche ihr nur klar zu machen, dass Franz allergisch auf Muscheln und Crevetten reagiert. Worauf kurze Zeit später die Chefin kommt und fragt, ob „poulet“ ginge. Na klar doch, gegen Hühnchen ist nichts einzuwenden. Zum Trinken genehmigen wir uns eine Flasche Rotwein – danach können wir heute sicher gut schlafen. Die Oliven, die es zur Einstimmung gibt, sind richtig gut. Der Vorspeisenteller mit einer Art Presssack, einer Pastete und etwas Salat und Baguette schmeckt schon mal hervorragend. Aber was danach kommt, ist der Hammer: in acht Schalen wird uns alles Mögliche präsentiert: von Chouchou (gibt’s nur hier) über brennscharfe Gemüsewürfel, dicke Bohnen, Reis, im Ofen gegarte Wurststücke, Gemüse, Crevetten und Hühnchen ist alles überreichlich vorhanden. Und danach muss auch noch die „Pâtisserie“ des Hauses Platz haben. Hungrig sind wir nicht mehr, als wir auf unser Zimmer gehen.

 


Mittwoch, 28. September 2016

Wir haben super geschlafen und wachen gegen 7 Uhr auf. Den Wecker um 7:30 Uhr können wir also beruhigt abschalten. Es wird wieder gepackt und dann geht’s zum Frühstück. Die deutsche Reise-Wander-Gruppe ist schon fast wieder am Aufbrechen als wir kommen. Wir lassen uns das Frühstück schmecken, wie auch ein Spatz, der sich am Buffet bedient, bis ihm die Wirtin den Weg nach draußen weist.

Nachdem wir unsere Getränkerechnung beglichen haben, satteln wir wieder die Hühner und los geht’s. Das Tal von Salazie fahren wir nun wieder retour und dann an der Ostküste weiter bis ins nächste Tal rein und rauf. Auf der Route Forestière 2 kurvt Franz bergauf zum Fôret de Bélouve. Azaleen und jede Menge weiße Callas blühen wie Unkraut in den Wiesen. Nach einigen Aussichtspunkten halten wir für unsere Wanderung zum Bassin des Hirondelles.

Mit Bergschuhen und Wanderstock im Gepäck machen wir uns bergab auf Safari. Es ist ganz schön batzig, unsere Schuhe bekommen heute eine gratis Schlammpackung. Mal schauen, ob sie davon schöner werden? Als wir nach ca 1 ¼ h von zwei Rangern überholt werden, die wir fragen, wie weit es noch sei, und dann die Antwort ca. ¾ h bekommen entschließen wir uns, das Bassin des Hirondelles sein zu lassen und gleich umzukehren. Jetzt schwitzen wir durch den Dschungel mit Baumfarnen, Callas und Flechten zurück. Unsere Wanderstöcke kommen hier gut zum Einsatz und verhindern manchen Ausrutscher. Zurück schaffen wir den Weg in einer Stunde, da wir auf Fotos verzichten. Wieder beim Auto werden unsre Bergstiefel notdürftig vom Schlamm befreit. Nun haben wir diese Wanderung gemacht, bei der uns bis auf die Ranger nur noch ein weiteres Wanderpaar entgegen gekommen ist, als wir schon auf dem Rückweg waren. Schön war’s allemal. 


Auf der Rückfahrt durch den Nationalpark machen wir noch zweimal Halt und genießen die Natur. Neben den tollen Pflanzen stehen uns sogar freundlicher Weise ein paar Singvögel Modell. Mittlerweile tröpfelt es leicht. Wir fahren weiter zu unserem heutigen Etappenziel. Über eine kurvenreiche Strecke geht es über den nächsten Pass.


Nach Bourg Mourat suchen wir unser Hotel. Ein kleiner Abstecher nach La Plaine des Cafres, wo unser Navi das Hotel vermutet, ist auch noch drin, dann drehen wir um und finden beim Rückweg das Hotel „Les Géraniums“ auf Anhieb. Das Hotel wird von recht jungen Leuten geführt/betreut und wir bekommen heute Zimmer 4 mit dem Namen „Bois noir“ (Schwarzwald = Deutsch?). Eine kleine Terrasse mit Blick auf die Berge haben wir auch vor unserem Zimmer. Der gegenüberliegende Berghang verschwindet im Lauf des späten Nachmittags völlig im Nebel. Jetzt genießen wir wieder unsere Zimmerstunde, bis das Abendessen ruft.

Kurz vor dem Abendessen – so zwischen 18:30 und 19:00 Uhr - werden wir noch mit einem tollen Sonnenuntergang über den Bergen belohnt. Und das Abendessen selbst ist auch eine Wucht. Ein kreolischer Vorspeisenteller, ein Würstelragout und eine Ananastarte runden den heutigen Tag (und uns) perfekt ab.

Donnerstag, 29.09.2016

Heute stehen wir schon um 7:00 Uhr auf, sind aber sicher nicht die ersten Frühstücksgäste, denn für große Bergtouren wird schon Frühstück ab 6:30 Uhr serviert. Wir lassen uns Zeit und frühstücken erst mal ordentlich, bevor wir uns um 8:30 Uhr wieder auf die Reise machen. Unser erstes Ziel ist der Vulkan Piton de la Fournaise auf der route du volcan. Vormittags soll er laut Reiseführer wolkenfrei sein, gegen Mittag hüllt er sich dann in Wolken.

Die Serpentinen bergauf sind ziemlich heftig, wir haben nicht mitgezählt wie viele, aber ich bin froh, dass ich nicht fahren muss. Die letzten 4 km geht es dann über eine holprige Schotterpiste zum Vulkan. Franz fährt freiwillig zwischen 15 und 20 km/h, das will was heißen. Als wir am Parkplatz Pas de Bellecombe (2311 m) ankommen, ist der Vulkan nicht zu sehen: wir sind mitten in den Wolken und das um 9:30 Uhr. Sollte da nicht freie Sicht auf den Vulkankrater herrschen? Mit etlichen anderen Touris stochern wir im Nebel herum, Sweater und Kapuze sind bei 11°C, Niesel und Wind angesagt. Als wir schon fast wieder ins Auto einsteigen wollen, reißt es zwischendurch auf und wir können doch noch einen Blick in den Krater werfen. Glück muss der Mensch haben.

Danach hoppeln wir über die Schotterpiste zurück zum Pas des Sables (2350 m), wo wir die Bergstiefel schnüren und eine Wanderung zum Morne Langevin (2404 m) machen. Was es gestern matschig war, ist es heute staubtrocken und wir wandern auf warmem Lavagranulat. Dass wir wie die Weltmeister fotografieren und filmen, brauche ich wohl nicht zu erwähnen. Eine gigantische Sicht auf den mittlerweile wolkenfreien Vulkan begleitet uns den Weg entlang. Beim Hinweg können wir die Jacken gut vertragen, denn es weht stellenweise ein heftiger Wind, auf dem Rückweg schwitzen wir im T-Shirt und unsere Gesichtsfarbe hat einen auffallenden Rotton angenommen. Beim Parkplatz angekommen füllen wir gleich mal unseren Wasserbedarf wieder auf.

Dann geht es weiter Richtung Saint Rose. Kurven bergab sind wieder groß in Mode. Wir kurven an Zuckerrohrfeldern vorbei und wer glaubt, dass Straßenbegrenzung über kleine Brücken und links und rechts an den Straßengräben nötig sind, wird hier wohl nur Kopfschütteln ernten. Das wird alles maßlos überschätzt. Unterwegs legen wir einen kleinen Foto-Halt bei einer 110 m langen Hängebrücke ein. Leider ist das alte Bauwerk schon kurz vor dem Einfallen und seit diesem Jahr selbst für Fußgänger gesperrt. Schade, dass es anscheinend nicht renoviert wird. Unser heutiges Hotel hat sich auch versteckt und wir finden es auch wieder erst im zweite Anlauf. Es liegt direkt an der N2, aber wenn man nach einer Kirche Ausschau hält, wie es in der Beschreibung heißt, ist man halt schon vorbei gefahren. Nach der Dusche fahren wir nochmals mit dem Wagen zum Hafen, der jedoch nicht so ganz unseren touristischen (fotografischen) Anforderungen entspricht. Am Hafen haben wir einen super Blick raus aufs Meer und die starke Brandung und gönnen uns ein regionales Bier „La Dodo“.  Wir sind wieder touristisch entschädigt.


Freitag, 30.09.2016

Wir haben zwar nicht sonderlich geschlafen, aber bleiben heute mal „länger“ liegen (7:30 Uhr).

Beim Frühstück hat es schon angenehme Temperaturen, so dass die Terrassentür offen bleiben kann. Heute geht es der Küste entlang weiter nach Süden. In Piton Sainte Rose besichtigen wir eine Kirche, die beim Lavaausbruch 1977 verschont geblieben ist. Na ja, angeblich, denn im Kircheninneren war damals auch schon die Lava eingedrungen. Mittlerweile erinnern nur noch die Lavamassen davor an das Ereignis. Im Inneren der Kirche steht eine blaue Madonna mit Regenschirm, die früher mal auf einem Lavafeld aufgestellt gewesen war.

Weiter geht die Fahrt an der Route du Volcan entlang der Lavafelder, die noch an Le Grand Brûlé, die große Verbrennung, erinnern.


Unser Abstecher zu den Anse des Cascades hat sich auch gelohnt. In diese Bucht brandet das Meer kraftvoll rein, aber vor allem die Palmen und Pflanzen sind beeindruckend, sie erinnern an einen Dschungel. Wasserfälle gibt es natürlich auch. Noch beeindruckender von der Brandung her ist die wilde Südküste (Cap Méchant). Hier spritzt das Wasser nur so, vom Baden kann man dort nur abraten. Nach einem kleinen Umweg finden wir schließlich die „Grand‘ Anse“: einen schönen Sandstrand. Und hier ist baden empfohlen. Auch wir halten unsere Zehen in den angenehm warmen Indischen Ozean.

In St. Pierre besuchen wir den Friedhof. Was macht man sonst im Urlaub? Und finden auch das im Reiseführer erwähnte Grab eines Piraten und Mörders, das heute von den Anwohnern verehrt und geschmückt wird. Interessant an diesem Friedhof ist, dass hier diverse Kulturen gemeinsam ihre Toten begraben und jeder auf seine Art und Weise die Gräber schmückt und den Toten gedenkt. Trotz der großen Hitze, es hat an die 31°C, sind viele Gräber mit frischen Blumen geschmückt und die Toten ruhen hier friedlich nebeneinander.

Nach diesem Kurzbesuch in St. Pierre steuern wir unser heutiges Etappenziel in L’Entre Deux, das Hotel Dimitile an. Das mit dem Ansteuern klappt nicht ganz so, weil wir in St. Pierre dort nicht abbiegen dürfen, wo es das Navi vorschlägt. Dadurch kommen wir in den Genuss von steilen und kurvigen Nebenstraßen. Die sind Franz heute doch noch abgegangen. Irgendwann landen wir dann wieder auf der D26 und finden das Hotel sofort. Von einem deutsch sprechenden Franzosen werden wir in Empfang genommen und zu unserer Luxus-Unterkunft begleitet. Die nächsten beiden Nächte werden wir in Zimmer 8 mit Blick auf den Garten, den Pool und eigener Terrasse verbringen. Da lässt es sich aushalten. Danach verkrümeln wir uns auf „unsere“ Terrasse und planen schon mal den morgigen Tag.


Samstag, 01.10.2016

Wir sind auf dem Land: in der Nacht bellen Hunde und am Morgen kräht der Hahn. Mit lange ausschlafen ist hier nichts. Als wir um 8:00 Uhr beim Frühstück erscheinen, sind wir die letzten Gäste. Gut gestärkt schnüren wir wieder unsere Wanderschuhe und gehen erst mal in den Ort zur Information, wo wir uns noch mit ein paar Prospekten und netten Informationen von der Touristik-Fachkraft versorgen lassen. Dann geht es – und dieses Mal machen wir wirklich alles zu Fuß – weiter durch den Ort, Richtung Friedhof und dann auf einem Wanderweg zum „Sentier de l’Arche Naturelle“.

Dazu müssen wir erst mal gute 200 m über einen Wurzelpfad runter, über eine Brücke drüber und dann noch bis zum Bachbett runter. Der Bach ist tief eingeschnitten und plätschert ganz schön flott dahin. Leider ist unsere Wanderung am Bachbett entlang ziemlich schnell beendet, denn wir müssten mehrmals den Bach überqueren und dazu ist uns das Wasser dann doch schon zu hoch. Also stapfen wir wieder zurück und die Schlucht wieder nach oben. Insgesamt waren wir hier sicher 2 Stunden unterwegs. Das ist jetzt keine Spitzenleistung, denn während wir durch die Schwüle runter und rauf schwitzen, nehmen viele Einheimische das als Trainingspfad und laufen mit Gewichtjacken den Weg mehrmals rauf und runter.

Wieder am Ausgangspunkt unserer Tour legen wir noch eine weitere Runde zum Bassin Sassa ein. Der Weg ist zwar nur 2,2 km lang, aber man kommt sich vor wie im Dschungel. Links und rechts eines kleinen Baches wachsen Bananenstauden, Bambus und Gewächs, das wir nicht kennen und wir werden nur vom Vogelgezwitscher und Bachgeplätscher begleitet. Tja und die Mücken hört man leider nicht, dafür jucken die Stiche.


Also gleich ins Hotel und erst mal ausgiebig duschen bevor wir uns auf der Hotelterrasse ein Bier und ein Cola gönnen. Der Hotelbesitzer zeigt uns dann noch diverse Blumen und Gewürzsträucher und einen Baby-Litschi-Baum mit ca 6m Höhe. Also der Baum ist definitiv nicht „Baby“, aber die Früchte sollen relativ klein sein. Das Wetter schwankt zwischen stark bewölkt und Sonnenschein. Von den Temperaturen her hat es tagsüber zwischen 25 und 30°C. Die Nächte sind kühl. Zum Abendessen lassen wir uns heute mit einem Ananas-Fisch-Salat, Filet Mignon in Senfsoße und Beilage (scharf) und einem Litschimousse verwöhnen. Ein Glas Wein und eine Flasche Wasser gehört auch dazu. Es schmeckt uns beiden.

Sonntag, 02.10.2016

Heute heißt es wieder Koffer rein ins Auto und weiter. Aber halt, natürlich wird erst wieder ausgiebig auf der Restaurant-Terrasse gefrühstückt und die Getränkerechnung beglichen. Upps, bei den Getränkepreisen hat Monsieur aber kräftig aufgeschlagen: 40 € für 2 Gläser Wein und eine Flasche Wasser und 10€ für das Bier und Cola – kann es sein, dass das ein bisserl teuer ist? Na, egal, wir lassen uns den Tag dadurch nicht vermiesen und fahren das Tal wieder zurück. Bei der Brücke über das Tal wird der erste Fotostopp eingelegt, dann geht es weiter Richtung St. Louis. Franz legt für mich sogar noch einen Stopp bei einer aufgelassenen Zuckerrohrfabrik ein, damit ich mein altes "Geraffel" fotografieren kann.


In St. Louis kommen wir gerade während der Messe an und der Kirchparkplatz ist voll belegt. Ein paar Meter weiter können wir unser Auto parken und beim Zurückgehen ist die Kirche mit dem Taufgottesdienst aus. Na klar, dass da wieder Fotos angesagt sind.

Weiter schwitzen wir bei mehr als 30°C durch den Ort zu einem Indischen Tempel, der gerade restauriert wird, den wir aber trotzdem (ohne Schuhe) besichtigen dürfen.

Ein paar hundert Meter weiter bekommen wir sogar eine private Führung durch die Mosquée Mubarak (ohne Schuhe). Auch den Immam in weißer Kleidung darf ich fotografieren. Nachdem heute Sonntag ist, haben wir jetzt vorerst mal unsere Kirchentour erledigt.

Nun beginnt die kurvigste Strecke, die wir wahrscheinlich auf unserer Reise erleben werden: es geht hinauf nach Cilaos. Kurven, eine enge Bergstraße und sogar den lokalen Bus bekommt man hier zu sehen. ! Die ca 33 km sind ein wahrer Slalom mit (laut Reiseführer) 420 Kurven. Beim Bau dieser Straße, die gleichzeitig von Cilaos und St. Loius begonnen wurde hatte man sich leider verschätzt und so musste eine 360° Kurve an der Stelle, wo sich die Straßen trafen, eingebaut werden. Jetzt passt`s wieder.


Ziemlich verschwitzt kommen wir im Hotel „Le Cep“ an. Bevor wir unser Zimmer bekommen, serviert man uns noch einen Begrüßungssaft. Unser Zimmer 129 liegt im ersten Stock von vielen kleinen Häuschen. Wir verziehen uns zunächst mal kurz an den Pool zum Abkühlen. So erfrischt machen wir uns auf den ersten Rundweg durch den Ort. Wir gehen schon mal mit Turnschuhen eine kleine Runde bergauf bis zum Bassin Bleu und dann wieder retour durch den kleinen Ort, der auf dem Hochplateau liegt und rund herum von Bergen umgeben ist.

Montag, 03.10.2016

Obwohl heute Regen angesagt ist, scheint die Sonne und es ist kein Wölkchen am Himmel. Da wollen wir uns mal nicht beschweren. Mit uns stärken sich auch die Spatzen, die frech ins Lokal reinfliegen. Anschließend statten wir noch der Information einen Besuch ab und bekommen heute sogar Infos auf Deutsch. Kein Wunder, neben ein paar Franzosen und Niederändern sind hauptsächlich Deutsche hier in Cilaos. Nun beginnt unsere Wanderung bergab zum Bras Rouge und den Cascades. Unterbrochen von vielen Fotostopps kommen wir schließlich am Wasserfall an. Dort geht es ganz beträchtlich in die Tiefe. Kopfsprünge sind nicht angesagt. Unsere deutsche Wandergruppe treffen wir auch wieder. Aber während die weiterjapsen, lassen wir es uns gut gehen und genießen die Natur, bevor wir uns wieder auf den schweißtreibenden Rückweg bergauf machen. Es sind zwar nur ca 300 Höhenmeter zu überwinden, doch bei den schwülwarmen Temperaturen schwitzen wir ganz schön. Beim Rückweg ziehen die Wolken immer weiter in den Kessel herein. Es war gut, dass wir wieder zeitig aufgebrochen sind und so die traumhafte Landschaft genießen konnten. Im Ort sind natürlich um 13 Uhr fast alle Geschäfte geschlossen. In einer kleinen Kneipe gönnen wir uns ein Bier und Limonade. Das tut gut. Wieder im Hotel genießen wir die Dusche und fühlen uns danach gleich noch wohler.


Dienstag, 04.10.2016

Heute nach dem Aufstehen werden wieder die Koffer gepackt und im Auto verstaut. Danach geht es ganz gemütlich zum Frühstück. Kurzer Checkout im Hotel und dann folgen über 400 Kurven und 1200 Höhenmeter hinunter an die Küste. Franz fährt und Christa schwitzt, das nennt man Arbeitsteilung.

Bei Saint Louis machen wir noch einen Abstecher zum Maison Rouge. Hier ist eine Kunstausstellung (4€ / Person) und eine alte Kaffeeplantage zu besichtigen. Die Kunstausstellung mit Möbeln aus dem 19. Jahrhundert ist nicht so ganz unser Geschmack und das Anwesen der Kaffeeplantage hat auch schon mal bessere Zeiten erlebt. Wir sind froh, dass uns die Dachbalken nicht auf den Kopf fallen.


Unser nächster Halt ist die Rohrzuckerfabrik „succrérie du gol“. An der Führung – nur in französischer Sprache – nehmen wir nicht teil und sparen uns so 8€ pro Person. Dafür unterhalten wir uns mit Kindern einer Schulklasse, die noch auf die Führung warten. Der Lehrer meint, wir könnten uns mit einem Schüler auf Deutsch unterhalten. Der Dialog ist recht rudimentär: „Wie heißt du? – Wie alt bist du?“.


Auf der Küstenstraße N1a kommen wir zum Pointe du Sel. Hier gibt es ein kleines Salzmuseum, das gerade von einer Vorschule besucht wird. Huch ist das aufregend. Wir werfen auch einen kurzen Blick rein und gehen dann hinunter an den Strand. Neben abgestorbenen weißen Korallen und grünem Sand wird die Bucht von schwarzem Lavagestein gebildet und die Brandung ist wieder einmal nicht ohne. Es ist ziemlich dampfig und über uns schweben einige Paragleiter. Komische Vögel, wahrscheinlich Wachteln - nein, nach Recherche sind es Sperbertauben, lassen sich von uns auch nicht stören, also werden sie fotografiert. Auf dem Rückweg zum Auto erstehen wir im Museumsladen noch eine Tüte Salz.


In Saint Leu legen wir am Hafen eine kleine Mittagspause ein, was auch die Einheimischen gerade machen. Zu Mittag holt man sich in einem Kiosk einen Snack und verzehrt ihn an den Picknicktischen.

Das soll’s für heute mal mit Küstenstraße gewesen sein und wir schlängeln uns wieder bergauf in die Landschaft.

Die Steigung und die Kurven sind nicht ohne. Heute dürfen wir erst um 16 Uhr unser Quartier, das „Le Ruisseau“ in St. Paul le Nèfles beziehen, so steht es auf dem Voucher. Es fällt uns nicht schwer, erst um diese Zeit einzutrudeln, denn die Anfahrt ist alles andere als einfach. Über Stock und Stein und durch Zuckerrohrfelder am Berghang hinauf verfransen wir uns mehrmals. Bei einem kleinen Haus bekommen wir dann die richtige Richtung angesagt. Weder "Uschi" noch "mapsme" hatten so ganz den richtigen Durchblick. Dann endlich entdeckt Franz das Schild „Le Ruisseau“ und wir werden auch gleich vom Besitzer Philippe freundlichst in Empfang genommen.

Seine Frau Annick umarmt uns auch sofort mit Küsschen links und rechts. Als erstes bekommen wir einen Begrüßungskaffee auf der Balkonterrasse mit Blick hinunter aufs Meer und St. Paul. Das ist schon mal super. Nachdem wir unser Zimmer mit unsrem Gepäck belagert haben, machen wir noch einen kurzen Spaziergang (und Fotos). Frisch geduscht, erwartet uns dann der Sonnenuntergang auf der Terrasse und um 19:30 Uhr gibt es für alle Gäste – es sind noch 2 französische Paare mit uns in dieser privaten Unterkunft – einen Aperitif mit den Besitzern. Das Abendessen selbst wird heute auch mit der Familie eingenommen. Wir sind schon gespannt.
Ui, das ist ein lustiger Abend. Die beiden französischen Gästepaare, wir und die Besitzer unterhalten uns. D.h. ich übersetze ein bisserl, damit „François“ auch was mitbekommt. Philippe hat gekocht und schenkt uns erst mal Rum ein. Puh, der brennt, aber mit Saft ist es erträglich.


Dazu gibt es Bouchon, eine Art Maultaschen, wie Annick meint. Ein ziemlich lautes Klatschen setzt mit der Dunkelheit ein und kommt wohl von den Grillen. Ganz sicher sind wir uns aber nicht, da ich das französische Wort nicht so ganz verstanden habe. Nach dem Aperitif verlagern wir unser Gelage nach drinnen in die Essküche. Jetzt gibt es eine ordentliche Portion Reis mit Würstel-Ragout und Bohnen in Soße. Zum Dessert dürfen wir diverse französisch-kreolische Lieder singen und werden von Philippe dazu auf der Gitarre begleitet.

Als Nachtisch gibt es einen Kuchen und Vanille-Rum-Eis. Lecker. Anschließend gehen wir alle auf unsere Zimmer und werden von Nachbarhunden in den Schlaf gebellt.

Mittwoch, 05.10.2016

Morgens weckt uns wieder die Sonne und um 7:30 Uhr sind wir die letzten beim Frühstück. Die andern sind schon fort. Annick leistet uns ein wenig Gesellschaft und auch Philippe ist schon unterwegs, kommt aber nochmals kurz mit frischem Brot, damit wir nicht verhungern. Um 8:30 Uhr verabschieden wir uns von Annick und fahren zum Maïdo. Bis auf 2205m kann man hoch fahren, wenn man genug Nerven hat. Franz hat sie und kurvt uns wieder elegant nach oben. Dort sind wir heute mal nicht allein sondern werden mit vielen anderen Touristen – die deutsche Wandergruppe ist auch wieder da - erst mal kräftig durchgeblasen. Mit Jacke und Wanderschuhen "erklimmen" wir den Aussichtspunkt. Von dort hat man einen gigantischen Ausblick in den Cirque de Mafate, einen Vulkankessel, der Großteils nur zu Fuß oder per Hubschrauber zu erreichen ist. Wir machen noch einen kurzen Spaziergang und treffen prompt auf eines der französischen Ehepaare von unserer gestrigen Übernachtung. Die Welt ist klein. Nach dieser letzten, gemütlichen Bergtour, geht’s wieder den Berg hinunter, aber mit dem Auto.


Wir steuern ohne weitere Besichtigungen unser letztes Hotel auf La Réunion an, L’Herimitage in Saint Gilles. Puh, das ist eine große Hotelanlage und der krasse Gegensatz zu der Übernachtung von gestern. Wir erhalten Zimmer 366 und entleeren heute mal den Wagen komplett, damit wir dann übermorgen alles wieder schön in den Koffern verstaut zum Flughafen transportieren können. Mit einem dampfenden Erfrischungstuch und einem Begrüßungstrunk werden wir von Florent im Garten über das Hotel informiert. Anschließend gehen wir zum Strand, der gleich gegenüber dem Hotel ist und testen schon mal die Wassertemperatur. Das fühlt sich gut an. Auch der Hotelpool ist angenehm warm. Dann also heute erst mal an den Pool. Vor dem Abendessen um 19:30 Uhr will wieder der Sonnenuntergang abgelichtet werden. Bitte, tun wir ihm halt den Gefallen. Das Abendessen findet dann im Hotel halb im Freien in Buffet-Form statt und ist wirklich hervorragend. Zusätzlich gibt es noch Life-Musik und 2 réunionesische Tänzerinnen.  Als dann das Publikum auch aufgefordert wird zu tanzen, lehnen wir dankend ab und verziehen uns bald. Nach einem kleinen Abendspaziergang  muss ich noch meine Hausaufgaben (Reisebericht schreiben) erledigen und dann ist es auch schon 22:30 Uhr.


Donnerstag, 06.10.2016

Heute wird – für reunionesische Verhältnisse – lange ausgeschlafen: wir stehen erst um 8:00 Uhr auf. In kurzen Shorts schmeckt uns dann unser Frühstück auf der Terrasse. Die Vögel (hauptsächlich Spatzen und Tauben) nehmen ihr „petit déjeuner“ ebenfalls mit den Hotelgästen auf der Terrasse ein und bedienen sich auch schon mal selbst am Buffet. Heute ist ein purer Relax-Tag angesagt. Mit den Badetüchern unterm Arm gehen wir rüber zum Strand und auch gleich ins Meer. Die Temperaturen sind traumhaft. Man kann einfach ins Wasser gehen, ohne sich vorher abzukühlen. Gut, einfach ins Wasser zu gehen ist nicht ganz einfach, denn die Korallen und Felsen piksen schon. Man muss teuflisch aufpassen, dass man seine Füße im Meer in den Sand setzt, ansonsten ergeht es einem so wie Franz, der sich gleich mal an der Fußsohle ein Stück Fleisch abschabt. Aua. Das kann uns aber nicht davon abhalten, auf Suche nach den Fischen zu gehen. Und tatsächlich, an vielen Stellen steht man mitten im „Aquarium“ und wird im glasklaren Meerwasser von Zebra- und was-weiß-ich für Fischen umschwommen. Mit der GoPro fangen wir einige – oder besser – viele Momente ein.


Nochmals zieht es uns zum Strand um auch noch diesen starken Wind „festzuhalten“. Franz wird von seiner Fußsohle überredet, bald wieder umzukehren. Da ich mein heutiges Fotopensum noch nicht ausgeschöpft habe, laufe ich noch ein Stück am baumbestanden Strandstreifen entlang und werde mit fotogenen Strandmotiven belohnt.
Danach relaxen wir in unserem Zimmer. Trotz Aua am Fuß (Franz) machen wir, nachdem wir unsere Koffer gepackt haben, noch einen kleinen Spaziergang an der Strandpromenade. Heute windet es  ganz schön heftig. Im Restaurant erwartet uns am Abend kein Buffet sondern wir können das Menü selbst wählen. Dann bitte 2x kreolischer Salat, 1x Würstelragout, 1x Fisch und als Nachspeise Crème Brulée und Fruchtsalat. Das Essen ist einfach super und wir schaffen es nicht, alles in uns reinzubringen. Nach dem Essen verziehen wir uns gleich aufs Zimmer, um nochmals ordentlich zu schlafen.

Freitag, 07.10.2016

Ja was soll denn das? Wir wachen auf und es scheint keine Sonne? Im Gegenteil, es schüttet! Sowas hatten wir ja die ganze Zeit auf La Réunion nicht. Jetzt nochmal frisch geduscht und dann erwartet uns das Abschiedsfrühstück. Die Spatzen und Tauben sind auch schon da und bedienen sich kräftig am Buffet. Toast wird von ihnen bevorzugt. Wir halten uns eher an die Semmeln, denn die sind spatzensicher unter einer Essensglocke aufbewahrt. Wir lassen uns Zeit. Mal regnet es, dann hört es wieder auf. Schwül ist es allemal. Wir begleichen noch unsere Getränkerechnung und Franz erledigt die Sitzplatzreservierung für unseren Flug von St. Denis nach Paris. So, diese Boardingkarten (40A und 40B) hätten wir schon mal. Jetzt wird das Auto wieder beladen und danach starten wir mit einem richtigen Dreckspatz zu unserer letzten Etappe. Das ehemals weiße Auto ist durch den aufgewirbelten Staub und den Regen mittlerweile tarnfarben. Auf der N1A fahren wir nach St. Gilles und schauen uns den ursprünglich mondänen Badeort kurz an. Wir sind froh, dass wir im Nachbarort übernachtet haben, denn so besonders einladend wirkt der Ort nicht auf uns. Lustig ist ein kleiner Hafen, der für Kinder angelegt wurde. Hier können die Nachwuchskapitäne in kleinen Schiffen das Bootfahren erlernen.


Bevor der nächste Regenschauer runterprasselt sind wir wieder im Auto und steuern nun St. Paul an. Hier ist freitags und samstags Markt und dementsprechend viel Verkehr. Im Stop&Go-Verfahren wursteln wir uns durch den Ort und Franz findet einen super Parkplatz ganz in der Nähe des Markts und der ist sogar kostenlos. Ohne Regen erobern wir nun mit unzähligen anderen Touris und Einheimischen die Marktstände. Von Essen über Obst, Gemüse, Kleidung und Haushaltsgegenständen findet man hier alles. Das Kunsthandwerk hat es mir besonders angetan. Wunderbar aus Palmblättern geflochtene Körbe und Strohtaschen in bunten Farben machen wirklich was her. Aber das passt leider nicht mehr in unser Gepäck. Aber was wäre so ein Marktbesuch, wenn wir nicht doch noch Mitbringsel finden würden: Ketten mit Lavastein, ein irre scharfes Gewürz, und Vanille aus Réunion.

 


So, jetzt weiter nach St. Denis. Mittlerweile schüttet es wieder, macht nichts, wir sind im Auto. Die N1 geht direkt an der Küste entlang und künftig soll wohl sogar eine Straße im Meer nach St. Denis führen. Die Bauarbeiten dazu haben schon begonnen. In St. Denis treffen wir gegen 12 Uhr ein und stauen uns durch die engen Gassen. Vom Minarett her ruft ein Muezzin zum Gebet. Weiß gekleidete Moslems mit Kopfbedeckung folgen dem Ruf. Andere Reunionesen laufen zum Einkaufen oder machen Mittagspause: chaqu'un à son goût. In der Nähe des Meers parken wir. Das ist das erste Mal, dass wir eine Parkgebühr auf Réunion bezahlen. Aber für 3 Stunden 90 Cent ist mehr als akzeptabel. Es ist wahnsinnig schwül. Vorsichtshalber haben wir Regenjacke und Regenschirm dabei. Der nächste Regenguss lässt nicht lange auf sich warten, erreicht uns jedoch direkt bei einem Café. Dann also rein ins Café "Paul" und den Guss auf der überdachten Terrasse mit einem Kaffee abgewartet. Kurz darauf hört es wieder auf und wir können unsere Besichtigung fortsetzen. Am Hafen gibt es Kanonen zu bestaunen, in der Innenstadt, beim Rathaus wird fleißig geheiratet, tja und danach gehen wir wieder zum Auto zurück. Nochmals unterwegs vollgetankt und dann raus zum Flughafen. Gegen 15:30 Uhr geben wir den Wagen –dreckig, aber unbeschadet – wieder ab. Uff, das wäre geschafft. Unser Flugsteig ist noch nicht angezeigt, also warten wir erstmal. Bei Air Austral finde ich einen Schalter, wo wir unsere Koffer jetzt schon aufgeben können und auch die Boardingkarten für den Flug von Paris nach München erhalten. Unser Gepäck soll uns dann in München wieder finden. So, jetzt ist noch genügend Zeit, den Reisebericht weiterzuschreiben, unser restliches Wasser auszutrinken und uns sonst noch irgendwie die Zeit bis zum Boarding zu vertreiben.

 

Samstag, 08.10.2016

 

Der Rückflug ist wie der Hinflug: lang. Wir sind wieder eingequetscht und versuchen, so gut es geht, irgendwie "angenehm" zu "sitzschlafen". Nach 11 Stunden landen wir in Paris, wo wir wieder mehrmals kontrolliert werden und unser Handgepäck reges Interesse bei einer Sicherheitsfachkraft erregt, die ziemlich unfreundlich ist. Aber wir überstehen auch dies und schaffen den Flugsteigwechsel am Terminal 2 rechtzeitig. Zwei Stunden Umstiegszeit reichen, aber recht viel weniger hätte es nicht sein dürfen.

 

Beim Flug von Paris CDG nach München sitzen Franz und ich hinter einander. Dieses Mal hat jeder von uns einen Fensterplatz. In München werden wir glücklich mit unserem Gepäck vereint und unsere Tochter holt uns am Flughafen ab. So, jetzt sind wir müde und legen erst einmal nach der Dusche eine kleine Schlafpause in der Horizontalen ein. Das tut so richtig gut.


Zusammenfassung:

Wetter                                perfekt! Sonnenschein und blauer Himmel während des Aufenthalts und
                                            zwischendurch auch mal Wolken. Nur am Abreisetag hat’s geregnet.

Temperaturen                 Nachts im Schnitt 18°C, tagsüber zwischen 23°C und 35°C.
                                           Am Abreisetag extrem schwül durch die diversen Regenschauer.

Essen                                 Hmmmmmm! Einfach super! Sehr zu empfehlen!

Meer                                  Badewannentemperatur im Indischen Ozean, extrem klares Meer, schöner
                                            Sandstrand an Ende unseres Urlaubs zum Relaxen.
                                            Nur beim Reingehen ins Wasser wären Badelatschen empfehlenswert (Korallen).

                                            Superschönes Gebiet zum Schnorcheln und Fische beobachten.

Tanken                               Alle Tankstellen haben dieselben Benzin-/Dieselpreise.

                                            Diesel im September / Oktober 2016: -.95 €

Wandern                            Große Wanderungen sind ziemlich anstrengend. Es geht oft fast senkrecht
                                             nach oben oder unten. Wir haben uns leichte Wanderungen rausgesucht und

                                             das war genau richtig für uns.

Menschen                          Alle Personen, mit denen wir Kontakt hatten waren überaus freundlich und
                                             fröhlich und haben uns gerne Auskunft gegeben.

Gesamte Fahrtstrecke      630 km; einmal rund rum und in die diversen Täler rein, rauf und runter.

Einziger Nachteil              Die Anreise ist extrem lang, nur von Paris aus möglich.